Hallo zusammen, heute geht es weiter mit dem zweiten Teil meiner „Rheinhessen genießen“ Reise 2020. Nachdem ich Euch den ersten Teil HIER schon über den ersten Tag erzählt hatte, der voller schöner Eindrücke, herrlichen Weinen und fantastischen Essen zu Ende ging, erwartete uns ein weiterer zweiter Tag in Mainz und seiner wunderschönen Umgebung.
Nachdem ich abends hundemüde und erschöpft im Hyatt Regency in Mainz eingeschlafen bin, wachte ich leider schon sehr früh wieder auf. Das liegt daran, dass ich unter der Woche immer um 6 Uhr aufstehe, da klingelt bei mir automatisch der innere Wecker. Vielleicht kennt ihr das ja auch. So konnte ich mich wenigestens Ruhe fertig machen für den nächsten Roadtrip. Als ich dann fertig gestylt war, bin ich zum Frühstück gegangen, dass im hauseigenen Bellpepper Restaurant war. Zusammen mit Claudia von Honey love and like, Susan von Labsaliebe und Erik von Eco Beach, haben wir über den gestrigen Tag geplaudert und dabei das ausgiebige und reichhaltige Frühstück wunderbar genossen haben.
Hühnerhof „An der Biopforte“
Dann ging es auch schon zeitnah weiter mit der „Rheinhessen genießen“ Tour. Der Shuttlebus stand schon startbereit vor dem Hotel. Unsere erste Station war der Hühnerhof „An der Biopforte“ in Klein-Winternheim. Geführt wird er seit der dritten Generation von Bio-Landwirtin Désirée und ihrem Ehemann Ludger Schreiber, die seit 2012 alles auf Bio umgestellt haben.
Ihr Motto ist „Eier von glücklichen Hühnern“! Bekannt ist die Bio-Landfamilie für ihre Hühnermobile in der Umgebung. Die fahrbaren Ställe mit Schlafplätzen und getrennten Legenestern ziehen je nach Bedarf um. Davon konnten wir uns vor Ort selbst überzeugen. Als wir ankamen, stand ein Hühnermobil vor Ort, das Drumherum mit einem Zaun umgeben war. Das Außengehege war so riesig, dass man die vielen Hühner im dichten hohen Gras kaum sehen konnte. Luxus pur kann ich nur sagen, was für einen gigantischen Freilauf sie alle hatten. So können sich die Hühner neben dem Bio-Futter auch noch vom frischen Gras bedienen.
Das Besondere ist aber, dass es fünf Eierkisten einen sogenannten Verkaufsautomaten an verschiedenen Straßen im Ort und Umgebung gibt. Das haben wir uns dann auf der Rückfahrt einmal selbst geschaut, wie so etwas aussieht. Als wir ankamen, war gerade ein Mann vor Ort und hat sich einige Eier aus dem Automaten geholt. Ist schon eine geniale Idee. So was müsste es bei uns im Ort auch geben, dachte ich mir nur.
Aber zurück zum Hühnermobil auf der Weide. Neben den Legehennen leben auch noch einige Gockel auf dem Bioland-Betrieb, wie uns Bio-Landwirtin Désirée erzählte. So wie einige Black Angus Rinder einige Mutterkühe mit ihren Kälbern auf den Weiden. Diese werden viermal im Jahr geschlachtet und „Bio-Pforte“ vermarktet. Weiterhin legen Sie einen großen Wert auf die Biozertifizierung ihrer Produkte. Denn nebenbei vertreiben sie Apfel- und Traubensaft, verschiedene Nudeln, die eigens aus ihren eigenen Eiern produziert werden. Kartoffeln, Rindfleisch, verschiedene Öle, Gewürze und vieles mehr. All ihre Produkte kann man auch direkt in der Mainzer Altstadt im kleinen Laden kaufen.
Weingut Bischel – Zwischen Weintrauben und einem Wine-Tasting
Nachdem wir dann den Eierautomaten im Ort kurz unter die Lupe genommen haben, ging die Rheinhessen genießen Reise auch schon weiter in die Weinberge nach Bingen-Büdesheim, genauer gesagt ging mit dem Bus steil auf (36 % Steigung) mitten zum Binger Scharlachberg.
Der Boden besteht nämlich aus Schieferwitterungsgestein mit einem hohen Eisenoxidanteil, was zu einer unregelmäßigen Rotfärbung führt. Daher bekam der Berg er auch seinen Namen. Zudem gilt er als der wertvollste Weinberg Rheinhessens. Durch diese gesteinsreichen Böden, die zum größten Teil aus Quarzit bestehen, überstehen die Reben auch besonders regnerische Jahre ohne Probleme.
Mittendrin in den Weinbergen wurden wir vom Weingutbesitzer Christian Bischel zu einem spannendend und informativen Wine-Tasting erwartet, bei dem er uns verschiedene Weine zum Probieren. Wie einen Scharlachberg GG Riesling 2019 vom Weingut Wagner-Stempel, der im Fass gereift ist ; einen Scharlachberg GG Riesling 2019 vom Weingut Bischel und einem Gutswein Bingen Riesling 2019 VDP der aus den Gutseigenen Lagen um Appenheimstammt.
Mit seinem Bruder Matthias Runkel führt er das elterliche Weingut Bischel, das bereits seit der fünften Generation Wein in dieser Gegend anbaut und zählt heute zu den interessantesten Betrieben ganz Rheinhessens. Dabei erzählte er uns, wie er zum Beispiel Weingut Teile des Binger Scharlachbergs und des Appenheimer Hundertgulden sein Eigen nennen darf. Ein gegenseitiger Riesling-Trauben Tausch zwischen dem Weingut Wagner-Stempel und dem Weingut Bischel wurde 2016 gemacht.
Der Fokus der Bischel Weine liegt auf den traditionellen Rebsorten Riesling, Silvaner und Weißburgunder und Grauburgunder. Ebenfalls spielen seit einigen Jahren ebenfalls der Sauvigon blanc und Chardonnay eine wichtige Rolle.
Bei einem kühlen Glas Gutswein Bingen Riesling 2019 VDP, der eine hervorragend Geschmacksnote hatte, haben wir von Herrn Bischel noch erfahren, dass die naturbewusste Verarbeitung der Trauben eine echte Herzensangelegenheit ist, und es jedes Jahr eine aufwendige Handarbeit ist, die Trauben zu ernten. Dabei Verzichten sie absolut auf moderne önologische Verfahren.
Restaurant La Gallerie
Die Sonne stand schon sehr hoch am Vormittag und wir mussten leider unser Rheinhessen genießen Reise weiterführen. Somit verließen wir die Weinberge und es ging direkt mit dem Bus zurück nach Mainz zum Mittagessen in das Restaurant La Gallerie, dass nicht unweit der Stephanskirche mit den Chagall-Fenstern liegt.
Hier wurden wir vom Küchenchef Christoph Rubel empfangen, das er mit seiner Frau führen. Seine Küche setzt auf saisonale frische Produkte. Er bezieht sein Gemüse, Obst und Fleisch von Lieferanten, die auch auf hochwertige und regionale Produkte achten. Auch gibt es eine große Weinkarte mit ausgewählten regionalen Weinsorten aus dem Rheingau und Rheinhessen.
Christoph Rubel hatte für uns Rinderschaufelstück, das seit 40 Stunden bei 60 Grad gegart wurde, vorbereitet. Dazu servierte er Kartoffelmousseline und zweierlei Kürbisse (Hokkaido & Butttercup Kürbis), die in Tempura-Teig ausgebacken waren. Dazu reichte er uns einen trockenen 2017er Spätburgunder-Flomborner Feuerberg aus dem Weingut Michel-Pfannebecker. Ich kann nur sagen, dass Rinderschaufelstück war butterzart und man brauchte kein Messer zum Schneiden, so zart war es. Ich bin ja ein Soßen-Fan und diese Soße, die dazu serviert wurde, war ein wahrer Hochgenuss!
So meine Lieben, das waren meine zwei wunderschönen und interessanten Tage in Rheinhessen gewesen, die von Sonya und Alexandra vom Rheinhessen e. V. spitzenmäßig, wissenswert, köstlich und super organisiert wurde. Ihr Beide habt das wunderbar gemacht, kann ich nur sagen.
Für mich persönlich als gebürtige Fränkin war es eine tolle Erfahrung gewesen, die rheinhessische Umgebung zum ersten Mal zusehen, denn sie bietet nicht nur fanatische Ausblicke über die weitläufige Region, sondern auch viele interessante Weine, regionale Produkte und eine himmlische Gastronomie.
Hinweis: Einige Bilder, die ich in die Collagen eingefügt habe sind von Rheinhessenwein e.V./Cindy Albrecht – www.dieth.com
Liebe Tina-Maria,
es waren wirklich wunderschöne Tage. Rheinhessen ist toll und es gibt immer wieder spannende Sachen zu entdecken.
Dankeschön für deine schönen Eindrücke.
Herzliche Grüße
Susan
Hallo Susan, ja das war wirklich schön in Rheinhessen. Liebe Grüße Tina-Maria